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Heute, nach längerer Blogpause, mal wieder ein Textbeitrag, und zwar zur Blogparade meiner Kollegin Katja Flinzner; „mehrsprachig handeln“ heißt ihr Blog und nach Frankreich ist nun Spanien an der Reihe.

Also, wer hat  erfunden, was auf den Fotos abgebildet ist? Die Spanier.

Fregona_Chupa-chups_Quijote

Der Wischmopp, der erstmals das Putzen im Stehen ermöglichte, und der Lolli, eine Nascherei, bei der die Finger sauber bleiben, beide wurden von Spaniern erfunden. Ebenso übrigens der Dampfkochtopf und der Bleistiftspitzer mit Kurbel. Trotzdem ist Spanien nicht gerade als Nation von Erfindern berühmt.

Aber ein Spanier war es, der nichts Geringeres als den modernen Roman erfunden hat, nämlich Miguel de Cervantes Saavedra. Seine Satire auf die Rittergeschichten und die Erfindung des Caballero de la triste figura, des Ritters von der traurigen Gestalt, war kein Gedicht, kein Epos, kein Drama, sondern eine neue Gattung: ein Roman. 1605 erschien der erste Teil des Don Quijote und seinen Anfangssatz kann jedes Kind aufsagen: En un lugar de la Mancha, de cuyo nombre no quiero acordarme … An einem Ort der Mancha, an dessen Namen ich mich nicht erinnern will …

Alonso Quijano, ein kleiner Landadeliger kann nicht mehr zwischen Literatur und Realität unterscheiden und zieht als Don Quijote auf seinem Gaul Rocinante hinaus in die Welt, begleitet von Sancho Panza, dem Knappen auf seinem Esel. Er kämpft gegen Windmühlen, reitet gegen Hammelherden und sticht auf Weinschläuche ein. Er wird verprügelt und verlacht, bewahrt jedoch stets seine Würde und sein Stolz bleibt ungebrochen. Seiner angebeteten Dulcinea del Toboso wird er nie begegnen und Sancho wird nie die Insel bekommen, die ihm versprochen wurde, und doch bleibt er loyal an der Seite seines Herrn, wie verrückt der sich auch immer gebärden mag.

Der Roman ist witzig geschrieben und enthält viel Kluges. Auch Cervantes scheint fasziniert von seinem eigenen Geschöpf gewesen zu sein und hielt ihm die Treue bis ans Ende. Sein Roman war ein Bestseller und gleich nach Erscheinen wurden Raubkopien davon gedruckt. Ja, es erdreistete sich sogar ein anderer Schreiberling, die Geschichte des fahrenden Ritters weiterzuerzählen, sodass Cervantes sich genötigt sah, 1615 einen eigenen zweiten Band zu publizieren, an dessen Ende er seinen Helden allen Illusionen abschwören und sterben lässt. Aber Don Quijote ist nicht tot, auch Sancho nicht. Beide leben sie noch, irgendwo in der Mancha, an einem Ort, an dessen Namen ich mich nicht erinnern will. Und in Madrid, auf der Plaza de España, kann man ihnen heute noch begegnen.

[Ein Beitrag aus: Lisa Graf-Riemann, „Spanien 151„, Porträt eines Landes mit vielen Gesichtern, conbook Verlag 2012]

Ein Blogbeitrag meiner Autoren-Kollegin Manon García im Rahmen der diesjährigen texttreff-Blogwichtel-Aktion. Soll ich jetzt verraten, wo die Autorin sich derzeit aufhält? Nein, ich verrat’s nicht. Lest selbst, vielleicht kommt ihr drauf. Am Ende dürft ihr mithilfe der Hinweise aus dem Text und dem Foto über ihren Aufenthaltsort spekulieren.

Bild

 

Stellen Sie sich vor, Sie fahren in den Urlaub und keiner merkt es, keiner vermisst sie und sie selber wissen auch nicht mehr, ob es überhaupt ein Urlaub ist.  Als Erstes frage ich mich, ob ein Urlaub ein Urlaub ist, wenn es keiner mitbekommt. Nur weil ich an einem anderen Ort bin, aber trotzdem so arbeite, als wäre ich zu Hause, kann ja nicht von Urlaub gesprochen werden. Weiterlesen »

Ein Gastbeitrag meiner geschätzten Autorenkollegin und Fremdsprachenexpertin Ines Balcik, die außerdem eine hervorragende Tennisspielerin und Schwimmerin ist. Diesjähriges Highlight: Bosporusschwimmen von Asien nach Europa, stramme 6,5 Kilometer – und in ihrem Blog verrät Ines, dass sie schon wieder etwas Neues ausheckt für 2012.
Hier Ines‘ Beitrag im Rahmen einer Blogwichtelaktion des texttreffs, ein wunderbares Netzwerk, das uns beide schon lange miteinander verbindet.

Das deutsche Verhältnis zwischen Literatur und Sport ist offenbar gestört. Dass es eine (ein wenig verlassen wirkende) Website namens Literatur und Sport gibt und 1998 eine (eine!) Dissertation mit dem Titel Sport in der Literatur erschien, ändert nichts am Grundsätzlichen. Erik Eggers zum Beispiel, Journalist und Autor mit Fokus auf Sportthemen, möchte sich nicht damit abfinden, dass die deutsche Literatur den Sport ignoriert, und notiert „Anmerkungen zu einem seltsamen Dilemma“. Weiterlesen »

Über die Schnelllebigkeit unserer Zeit:
Die Schnelllebigkeit unserer Zeit erkennt man daran, dass, wenn du morgens um 8 in Autoscout 24 reinschaust, da noch 3 Audi Avants drin sind.

Foto: Sven Storbeck

Und wenn du um 9 nochmal reinschaust, ist nur mehr einer da. Da siehst du, wie schnelllebig das alles ist.

Eine Woche nach der Leipziger Buchmesse ist er nun da, mein zweiter Kriminalroman, wieder bei Emons in Köln erschienen und obwohl es manchen LeserInnen so erscheint – waaaas? Schon wieder ein Krimi von dir? – war es alles andere als eine Sturzgeburt. Blut und Tränen sind darin, wenn auch nicht mein Blut oder meine Tränen, sondern das meiner Figuren. Aber mein Schweiß ist mit dabei, das ist sicher, und eine gute Portion Sitzfleisch.

„Die Donau wird nicht mein Grab!“, schrieb mir ein Passauer Journalist, als er gestern sein Rezensionsexemplar auspackte. „Meines hoffentlich auch nicht!“ – möchte ich ihm zurufen. Ich habe nämlich noch einiges vor, und damit meine ich nicht nur die Watzmann-Überschreitung 2011, sondern die literarischen Projekte, die meinen Geist in Bewegung halten.

Meinen Roman gibt es übrigens zu gewinnen. Wo? Im Texttreff-Blog. Jeder kann mitmachen, bis 4.4. Einfach einen Kommentar zur Buchankündigung hinterlassen, dann bist du dabei. Viel Glück!

Donaugrab, Emons-Verlag März 2011

Ende März erscheint mein „Fettnäpfchenführer Spanien – Wie man den Stier bei den Hörnern packt“ im Conbook-Verlag. Zwei Deutsche in Spanien und eine Serie von kulturellen Missverständnissen, die in amüsanten Geschichten aufgeklärt und entschärft werden. Mit interessanten Hintergrundinformationen. Originalausgabe, 256 Seiten. Natürlich auf Deutsch!
Vorankündigung auf der Website des Conbook-Verlags.

Tödliche Sitzungen in Japan, anrüchige Geschäfte auf deutschen Autobahnen, mörderische Hinterlassenschaften auf der Luxusyacht, in römischen Latrinen, teuflischen Herzhäuschen und göttlichen Nachttöpfen, im Kaufhaus, Kuhstall, Dixi-Klo …

Über vierzig deutschsprachige Krimigrößen setzen Beschwernissen und Peinlichkeiten nun endlich ein Ende: Rund ums Örtchen morden Susanne Mischke, Thomas Kastura, Gisbert Haefs, Jutta Profijt, Nina George, Gunter Gerlach, Tatjana Kruse, Uta-Maria Heim, Ralf Kramp, Regula Venske, Judith Merchant, Lisa Graf-Riemann und viele mehr.
Die Anthologie erscheint im März bei KBV und ist in jeder Buchhandlung erhältlich, auch bei amazon

Diese Woche neu im Autorenblog von Natascha Manski:
Fünf Fragen an… Lisa Graf-Riemann
Interessanter, vielseitiger Blog meiner Kollegin und Mörderischen Schwester Natascha Manski, der Autorin von MMM: „Mörderische MarschMenschen“ heißt ihre Sammlung Kurzer Krimis von der Küste.

Eine schöne und informative Seite: http://www.bayernkrimi.de